Besuch in der Gemeinschaftsunterkunft in der Quitzowstraße

In der letzten Woche besuchte ich die Gemeinschaftsunterkunft in der Quitzowstraße im nördlichen Moabit, gemeinsam mit Taylan Kurt, MdA und Leila Sisauri, Fraktionssprecherin der Grünen in der BVV Mitte. Wir haben vor Ort mit Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen der Unterkunft gesprochen und uns zu ihren Problemen und Verbesserungsvorschlägen ausgetauscht. Bei dem Austausch waren zudem Vertreter*innen von verschiedenen Unterstützungsangeboten dabei, unter anderem von den Stadtteilmüttern und eine Kinderkrankenschwester.

Mit Leila Sisauri beim Austausch mit einer Mitarbeiterin der Unterkunft

Ein Anlass für den Besuch waren Berichte über Missstände in der Unterkunft, die wir mit allen Beteiligten ansprachen. Im Gespräch ergab sich, dass zuletzt eine Reihe Maßnahmen unternommen wurden, um insbesondere gegen Schädlinge im Haus vorzugehen. Zudem wurden die Zimmer der Unterkunft in den letzten Monaten saniert. Die Situation hat sich also gegenüber den Berichten, die uns zuvor erreichten, deutlich gebessert.

Klar ist jedoch, dass Gemeinschaftsunterkünfte wie die in der Quitzowstraße in jedem Fall nur mittelfristige Lösungen sein sollen, und dass die Menschen langfristig die Möglichkeit haben sollen, in eigene Wohnungen ziehen zu können. Alle der knapp 150 Bewohner*innen in der Quitzowstraße haben einen Aufenthaltstitel und sind berechtigt, sich selbstständig auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt umzugucken. Insbesondere bei der Suche einer Wohnung haben Geflüchtete es jedoch besonders schwer und einige der geflüchteten Familien haben selbst nach langer und intensiver Suche keinen Erfolg, sodass es Familien gibt, die bereits seit mehreren Jahren in der Unterkunft in der Quitzowstraße leben.
Hier stellt sich die Frage nach politischen Maßnahmen und strukturellen Veränderungen, um die Situation Geflüchteter und insbesondere ihre Chancen auf dem Wohnungsmarkt zu verbessern – die jetzt eingeführte, sogenannte „Erprobungsklausel“ zur Überwindung von Wohnungslosigkeit ist ein möglicher Weg dahin.
Im Gespräch in der Quitzowstraße ging es auch darum, dass es hilfreich sein kann, wenn Wohnungsbaugesellschaften Kontingente speziell für Geflüchtete stellen – eine Maßnahme, die wir als Grüne Fraktion unter anderem auch in unserem im Mai vorgestellten Masterplan Ankommen und Teilhaben vorgeschlagen haben.

Ich bedanke mich für den Austausch und insbesondere für die Berichte der in der Quitzowstraße lebenden Geflüchteten, die ihre Anliegen und Probleme offen und ehrlich mit uns besprachen.