Im Oktober 2023 fand man den 24-jährigen Mamadou Diallo leblos in einer Flüchtlingsunterkunft in Berlin auf. Der Mann aus Guinea wurde erst vier Wochen nach seinem Tod in seinem Zimmer in Berlin-Steglitz aufgefunden. Die Todesursache war zu diesem Zeitpunkt aufgrund der langen Dauer nicht mehr feststellbar. Wie konnte das passieren und wer trägt die Verantwortung?
Eine Recherche der Süddeutschen Zeitung und des ARD-Magazins Monitor hat nun gezeigt, wie Firmen Profit mit den deutschen Flüchtlingsunterkünften machen und dabei auf wichtige Standards verzichten. Der britische Konzern Serco betreibe mehrere Flüchtlingsunterkünfte in ganz Deutschland – einige von ihnen auch in Berlin. Das Tochterunternehmen ORS war Betreiber für die Flüchtlingsunterkunft Berlin Steglitz, in der Mamadou Diallo tot aufgefunden wurde. Keinem ist das Fehlen des jungen Mannes aufgefallen. Grund dafür ist unter anderem die unzureichende Betreuung der Geflüchteten. Und das ist kein Einzelfall. Privatkonzerne machen Profit mit dem Geschäft der Flüchtlingsunterkünfte und vernachlässigen dabei ihre vertraglichen Pflichten.
Für ein gesichertes Ankommen und eine gelungene Integration ist es elementar, dass sich die Betreiber um eine gute Betreuung kümmern. Weitere Bewohner*innen beschreiben laut Monitor-Recherchen, dass selten Mitarbeitende von ORS vor Ort waren. Wir müssen Konsequenzen ziehen und allen Schutzbedürftigen, die Betreuung zusichern, die Ihnen zusteht! Profit darf niemals über dem Menschenleben stehen.