Antimuslimischer Rassismus hat im vergangenen Jahr um fast 70 % zugenommen, das entspricht nahezu zwei Vorfällen pro Tag. Besonders seit dem 7. Oktober 2023 ist ein drastischer Anstieg zu verzeichnen. Diese Entwicklung wird zusätzlich durch eine zunehmend einseitige und polarisierende Migrationsdebatte verstärkt, wie sie derzeit in Politik und Medien geführt wird.
Ein aktueller Bericht der taz macht deutlich, dass Diskriminierung, verbale Angriffe und körperliche Übergriffe für viele Muslim*innen mittlerweile zum Alltag gehören. Frauen wird in der Öffentlichkeit das Kopftuch vom Kopf gerissen, in Briefkästen landet hetzerische Post und muslimische Kinder werden in Schulen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit beleidigt und ausgegrenzt.
Diese Zustände sind untragbar. Sie werden maßgeblich durch einen migrationspolitischen Diskurs begünstigt, der zunehmend entmenschlicht, spaltet und stigmatisiert. Es braucht eine grundlegende Veränderung in der Art und Weise, wie über Migration, Zugehörigkeit und religiöse Vielfalt gesprochen wird. Nur so kann ein gesellschaftliches Klima entstehen, das Zusammenhalt statt Ausgrenzung fördert.