Auch wenn der Angriffskrieg in der Ukraine und die Situation der Ankommenden hier in Berlin gerade alles beherrscht, bleiben Themen in meinem Wahlkreis wichtig. Schon seit dem Sommer 2019 ist das Stadtbad Tiergarten geschlossen, und die Schulen aus Moabit, Tiergarten und dem Hansaviertel müssen teils sehr weite Wege fahren, um den Schwimmunterricht aufrecht erhalten zu können, wenn er nicht ganz ausfällt und Schüler*innen die Schule verlassen, ohne Schwimmen gelernt zu haben. Auch unter den Geflüchteten z.B. aus Syrien oder jetzt der Ukraine befinden sich viele, die nicht oder nur wenig Schwimmen können.
Abgesehen davon gehört das Schwimmen zu einem der erschwinglicheren Sportarten und ist deswegen gerade auch für Menschen mit weniger hohem Einkommen ein wichtiger Freizeitausgleich, was gerade in der Corona-Pandemie noch wichtiger geworden ist als vorher.
Die Frage nach dem geschlossenen Stadtbad Tiergarten wurde im Wahlkampf immer wieder an mich herangetragen, so dass ich jetzt am Mittwoch, den 23. März gemeinsam mit unserer Jugend- und Sportpolitischen Sprecherin im Abgeordnetenhaus, Klara Schedlich, zu Besuch bei den Berliner Bäderbetrieben war, um nach dem Stand der Dinge zu fragen.
Durch pandemiebedingte Verzögerungen bei der Einreise von Beschäftigten auf dem Bau und Materialknappheit durch die Pandemie und die Ahrtalflut wird das Bad erst Ende 2022 fertiggestellt und hoffentlich zu Beginn 2023 eröffnen. Wenn die Finanzierung durch den Bezirk bereitgestellt wird, wird das Außenbecken möglicherweise im Sommer 2023 öffnen. Das Bad wird drei getrennte Wasserkreisläufe haben, so dass Verunreinigungen z.B. im Kleinkinderbecken nicht mehr wie bisher zur Schließung des gesamten Bades führen, und am Sprungturm wird eine Kletterwand ermöglichen, direkt von dort ins Sprungbecken zu springen, in dem sich leider weiterhin nur eine Person aufhalten darf. Außerdem soll es einen Wintergarten und wieder Gastronomie geben.
Wir hoffen, dass die Bewohner*innen von Tiergarten, Moabit und dem Hansaviertel bald wieder dort schwimmen können und der Schwimmunterricht wie auch der Vereinsbetrieb von Vereinen wie Gutsmuths, Delphin und Seitenwechsel wieder dort stattfinden kann.
In einer Pressemitteilung vom 2. März gaben die Berliner Bäderbetriebe bekannt, dass Geflüchtete aus der Ukraine (zunächst befristet bis Ende März) die Einrichtungen der Bäderbetriebe kostenlos nutzen können. Für dieses Engagement habe ich mich bedankt und darauf hingewirkt, dass dies auch für Geflüchtete mit nicht-Ukrainischem Pass, die wegen des Krieges die Ukraine verlassen mussten, offensteht. Wir sind noch in Gespräch, mit welchen Nachweisdokumenten dies an der Kasse geregelt werden kann und hoffen, dass es möglich ist, das Angebot zu verlängern, um den durch den Krieg und die Flucht traumatisierten Menschen das Ankommen zu erleichtern.