Besuch im Impfzentrum Moabit

Jian Omar und Impfarzt und Initiator Daniel Terman am Empfangstresen des Impfzentrum Moabit
Jian Omar MdA und Impfarzt und Initiator Daniel Terman ©Beran Arukaslan

Gestern waren wir zu Besuch beim Impfzentrum Moabit. Als im November letzten Jahres der Bedarf nach Impfungen größer war als die Nachfrage, und die Menschen, die sich impfen lassen wollten, über eine Stunde lang anstehen mussten, schlossen sich spontan Arzt*innen zusammen, die schon in den großen Impfenden geimpft hatten oder aus Praxen Impferfahrung hatten und beschlossen, sich einen Saal zu mieten, und selbst Impfungen anzubieten.

Der Saal ist der Loewesaal, der normalerweise für Feiern vermietet wird, in der alten Fabrik in der Wiebestraße 42-45 in Moabit.

Jian Omar MdA und Daniel Terman im Loewesaal

Fast 30.000 Impfungen wurden in den letzen beiden Monaten dort verimpft, im Dezember bis zu 1500 am Tag. Das Team besteht aus 11 Personen im Empfangspool, 4 Apotheker*innen und 40-60 Ärtz*innen, seit es Kinderimpfungen mit einem speziell von Biontech entwickelten Kinderimpfstoff gibt, auch Kinder*ärzt*innen.

Für die Kinder gibt es bunte Luftballons, einen Mutprobenpass und bunte Tierpflaster.

    

Geimpft wird jeden Tag, auch an Sonn- und Feiertagen von 9.00 bis 20.00, es gibt fast keine Wartezeiten, und Termine auf der Website immer schon am selben oder nächsten Tag. Impfstoffe sind Biontech und Moderna. Auch wer keinen Termin hat, wird geimpft. Für Schulen, Kitas oder andere Einrichtungen kann innerhalb von 24 Stunden ein mobiles Impfteam organisiert werden.

Auch die Messung von Antikörpern, um festzustellen, wie gut das Immunsystem die Impfung aufnimmt, wird angeboten – da die Krankenkasse dies nicht übernehmen, kostet dies, anders als die Impfungen, die alle kostenlos gegeben werden, 20 Euro, den Selbstkostenpreis, da das Gerät im Betrieb von den Chemikalien her sehr teuer ist.

Jian Omar MdA und Impfarzt Daniel Terman beugen sich über ein Antikörpermessgerät
Antikörpertestgerät

Es ist eine sehr tolle Initiative, die da wo die Behörden sich oft im Weg herumstanden, nach Lösungen gesucht und welche gefunden hat.

Man merkt dem Ort die gute Atmosphäre im Team an. Alle werden fair bezahlt und sind mit ihren Arbeitsbedingungen zufrieden. Besonders ist, dass die Ärzt*innen den empfindlichen Impfstoff nicht selber aufziehen, sondern mit dem Impfstoff erfahrende Apotheker*innen dafür sorgen und so Stress aus der Prozedur genommen wird.

Apothekerin an ihrem Tisch im Impfzentrum Moabit
Apothekerin

Um besonders von der Pandemie betroffene Gruppen wie die Musikbranche zu unterstützen, wurden für das Empfangsteam, das anständig bezahlt wird, Menschen aus diesen Gruppen ausgewählt. Außerdem läuft im Hintergrund angenehme Musik, manchmal sogar Livemusik, und es hängen Bilder an den Wänden. Die Künstler*innen werden fair bezahlt.

Besonders für Moabit ist es gut, einen dezentralen Ort zu haben, an dem umkompliziert geimpft wird! Ich bin sehr beeindruckt über dieses Engagement.