Eine dekoloniale Stadt – diese Vision haben wir für Berlin in unserem Wahlprogramm festgehalten. Dazu gehört die Aufarbeitung und Sichtbarmachung der deutschen Kolonialvergangenheit im gesamten Stadtbild sowie die Umbenennung von Straßennamen. Dieser Prozess kann nur im engen Dialog mit den Nachkommen der Menschen aus den ehemaligen Kolonien gelingen, weshalb ich gemeinsam mit unserer Fraktionssprecherin in der BVV, Lela Sisauri, das Afrika Haus bei mir im Kiez besucht habe.
Das Afrika Haus ist ein Ort für transkulturelle Begegnung und politische Bildung und veranstaltet regelmäßig Treffen oder präsentiert Ausstellungen. Sie konzentrieren sich besonders auf die Dekolonialisierung des Stadtbilds in Moabit und haben sich für eine Gedenktafel am ehemaligen Afrikahaus eingesetzt.
Das historische Afrikahaus am Karlsbad in Moabit
Die Deutsche Kolonialgesellschaft, die im ehemaligen „Afrikahaus“ – in der Straße Am Karlsbad 10 bei mir im Wahlkreis – ihren Sitz hatte, war maßgeblich an der rassistischen Propaganda im deutschen Kaiserreich beteiligt. Von außen lässt heute darauf beinahe nichts mehr schließen, weshalb ich das Anbringen einer Gedenktafeln für die Sensibilisierung der Vorbeilaufenden begrüße.
Erinnerung – eine Frage der Gerechtigkeit
Dezentrale Gedenkorte und Erinnerungsstätten sind wichtige Lernorte, um sich kritisch mit der europäischen Kolonialgeschichte auseinanderzusetzen. Ich setze mich für die Förderung solcher Vorhaben und die Vereinfachung und Beschleunigung der Antrags- und Finanzierungsprozesse in der Berliner Verwaltung ein!
Danke an das Afrika-Haus für den spannenden Einblick in ihre Projekte und die unermüdliche Arbeit für eine gerechte und dekoloniale Stadt!