Unterstützung beim Nachzug von Familienangehörigen syrischer Geflüchteter – diese wichtige Arbeit leistet der Verein Flüchtlingspaten Syrien e.V.. 2015 aus der Zivilgesellschaft heraus entstanden ermöglicht der Verein es syrischen Geflüchteten, Familienangehörige ersten und zweiten Grades nach Deutschland zu holen, indem sie finanziell und beratend bei der Verpflichtungserklärung helfen. Nicht alle syrischen Geflüchteten können es leisten, die hohen finanziellen Bedingungen zu erfüllen, die erforderlich sind, um eine Aufnahme von Familienmitgliedern über das entsprechende Landesaufnahmeprogramm zu beantragen – hier kommen die Flüchtlingspaten ins Spiel, indem sie mithilfe von Spenden die Verpflichtungserklärung organisieren.
Die Flüchtlingspaten beraten in ihrer Sprechstunde donnerstags zwischen 15 und 18 Uhr Geflüchtete, die Familienangehörige in Deutschland aufnehmen möchten – mehr Infos hier.
Bei meinem Besuch des Vereins, der seinen Sitz in meinem Wahlkreis hat, ging es um die Motivation der Spender:innen – diese wollen einen aktiven Beitrag dazu leisten, dass Geflüchtete in unserer Gesellschaft ankommen können. Ankommen und Partizipation werden erleichtert, wenn die enge Familie zusammen sein kann und sich nicht ein Teil von ihnen noch im Krisengebiet Syrien befindet.
Auch um die gute Zusammenarbeit des Vereins mit den Berliner Behörden ging es im Gespräch. Ich bin froh, dass dank dieses zivilgesellschaftlichen Engagements in den letzten Jahren über 300 Familienangehörige nach Deutschland kommen konnten. Das ist zwar nur ein kleine Zahl in Anbetracht der vielen Familienangehörigen Geflüchteter, die sich noch in Syrien aufhalten. Doch es zählt jedes einzelne Schicksal und die Flüchtlingspaten leisten hiermit einen wichtigen und für die Betroffenen existentiellen Beitrag.
Das ist meine Vorstellung einer Migrationsgesellschaft: gelebte Solidarität und ein Miteinander, in dem Geflüchtete und ihre Mitmenschen in Deutschland zusammenstehen. Vereine wie die Flüchtlingspaten tragen dazu bei, dass diese Gruppen näher zusammen kommen und auch Freundschaften entstehen – das ist in Zeiten, in denen rechte Kräfte versuchen, unsere Gesellschaft zu spalten, besonders wertvoll.
Als Land Berlin haben wir beschlossen, dass dieses wichtige Aufnahmeprogramm – was einen sicheren Fluchtweg schafft, durch die Verpflichtungserklärung jedoch keine Kosten für das Land Berlin bedeutet – erweitert wird. Wir möchten, dass auch afghanische Geflüchtete ihre engen Familienangehörigen auf diesem Weg aufnehmen können. Zur Zeit setzt sich unsere Koalition beim Bundesinnenministerium für diese Erweiterung sowie für eine Verlängerung des bestehenden Programms ein.
Denn es muss mehr dieser Landesaufnahmeprogramme geben, deutschland- und europaweit. Sie sind ein wichtiger Weg, mit dem aufnahmebereite Kommunen und Städte Flüchtenden einen sicheren Hafen bieten können.