Mahnwache vor der Synagoge der Kahal Asadd Jisroel Gemeinde

Letzte Woche Freitag war ich bei der Mahnwache bezüglich des versuchten Brandanschlags auf das jüdische Gemeindehaus der Kahal Adass Jisroel Gemeinde in der Brunnenstraße in Berlin Mitte. In der Nacht vom 17. auf den 18. Oktober warfen laut Polizeiangaben zwei Vermummte Molotow-Cocktails und rannten anschließend davon. Glücklicherweise verfehlten die Brandsätze das Gebäude und niemand wurde verletzt. 

Die Angst und Betroffenheit der Gemeindemitglieder ist groß. Der Versuch, sie zu treffen, verdeutlicht die Bedrohung, der sie ausgesetzt sind.
Es bestürzt mich zutiefst, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland nach wie vor in Angst und Sorge leben müssen und ihre Einrichtung angegriffen werden. Dieser versuchte Anschlag auf die Kahal Adass Jisroel Gemeinde zeigt, wie notwendig der polizeiliche Wachschutz für jüdische Einrichtungen in Deutschland immer noch ist.

Antisemitismus ist bis heute in vielen Köpfen tief verankert. Wir werden ihm in all seinen Formen und Facetten entgegentreten. Die Eskalation im Nahostkonflikt rufen all diejenigen hervor, die aufstacheln und spalten wollen, ob rechts oder links, muslimisch oder nationalistisch, alt oder neu, auf der Straße oder im Netz. Dem entgegenzuwirken ist eine gesamtgesellschaftliche Daueraufgabe und wir müssen alles dafür tun, damit Jüdinnen und Juden ohne Angst leben, ihren Glauben ausleben und auch unseren Straßen sicher laufen können.
Wir dulden keine Gewalt, keinen Hass und keine Form der Intoleranz gegenüber jüdische Einrichtungen und jüdischen Lebens. In einer weltoffenen und vielfältigen Stadt wie Berlin sollte jede*r leben wie sie*er will, völlig unabhängig von Herkunft, Glaube und Identität. 

Ich empfinde großes Mitgefühl für die Mitglieder der Kahal Adass Jisroel Gemeinde und für alle Jüdinnen und Juden, die in der aktuellen Zeit und darüber hinaus in Sorge und Unsicherheit leben müssen.
Vielen Dank an Rabbiner Dovid Roberts für das interessante Gespräch über die aktuelle Situation seiner Gemeinde, für die Offenheit und die nette Einladung zu einem Besuch in der Kahal Adass Jisroel Gemeinde.