Bei unserem politischen Stammtisch am vergangenen Freitag haben mein Team und ich uns mit Grünen Parteimitgliedern aus ganz Berlin, Menschen, die sich in der aktuellen Situation besonders engagieren und weiteren Interessierten über unsere Eindrücke und Erfahrungen rund um die Ankunft, Versorgung und Registrierung der aus der Ukraine Geflüchteten ausgetauscht.
Beteiligte haben aus ihren verschiedenen Perspektiven berichtet, so haben die beiden ehrenamtlich Engagierten Annika und Lucie Schröder, zwei Menschen die seit Beginn an unglaubliches leisten, von den Entwicklungen am Hauptbahnhof erzählt. Annika, die sich bei der Berliner Stadtmission engagiert und Lucie, die den Berlin Arrival Support mitkoordiniert, haben ihre Arbeit vor Ort beschrieben: was gut läuft, wo es noch Hürden zu meistern gilt und wo die Landespolitik und der Senat unterstützen kann. Jede*r, der*die Zeit und die Möglichkeit hat, zu unterstützen kann sich für freiwillige Schichten am Hauptbahnhof eintragen – beachtet allerdings, dass ihr mindestens 18 Jahre alt sein müsst.
Eine weitere Person, die sich überaus einbringt ist Lisa Plitkova von der Allianz der Ukrainischen Organisationen in Berlin. Gemeinsam mit ihrem Team setzt sie sich unter anderem dafür ein, dass vulnerable Gruppen sicher unterkommen, für die Geschichte des Krieges sensibilisiert wird und die Geflüchteten auf Ukrainisch aktuelle Informationen erhalten – wie zum Beispiel in Form eines Flyers, den die Allianz entworfen hat und den Lisa bei dem Stammtisch vorstellte.
Shiva Saber-Fattahy ist Mitglied der Grünen BVV-Fraktion in Mitte und koordiniert die Stadtteilmütter Mitte, mit denen sie auch selbst vor Ort am Hauptbahnhof war. Sie hat auf weitere wichtige Punkte aufmerksam gemacht, wie beispielsweise eine Registrierung von Freiwilligen, die Unterkünfte anbieten, um Missbrauch vorzubeugen. Zudem hat sie von Vorfällen der Diskriminierung gegenüber Sinti und Roma Geflüchteten aus der Ukraine berichtet, ein weiterer Aspekt, für den sensibilisiert werden muss und gegen den wir auch auf politischer Ebene arbeiten müssen.
Auch Taylan Kurt, MdA und ich berichteten, insbesondere von der landespolitischen Ebene. Hierbei ging es unter anderem um die Unterbringung, Versorgung und Registrierung der Geflüchteten und welche Herausforderung aktuell noch zu bewältigen sind. Beide waren wir bereits des Öfteren am Hauptbahnhof und haben uns ein Bild von der Lage vor Ort gemacht, die Situation und die Bedarfe verändern sich jedoch ständig, sodass ein Austausch wie dieser auch uns immer wieder über wichtige Entwicklungen auf dem Laufenden hält.
In der anschließenden Diskussion wurden von den Teilnehmer*innen weitere praktische Fragen zu Hilfsangeboten, aber auch politische Aspekte aufgeworfen.
Ich habe mich sehr über das rege Interesse an diesem Austausch gefreut und werde solche Runden auch in Zukunft anbieten – in einer veränderten pandemischen Lage dann hoffentlich auch wieder im nicht-digitalen Raum.