Was brauchen die ukrainischen Geflüchteten von der Politik in Deutschland und Berlin und wie können wir mit unserer Arbeit dazu beitragen? Meine Kollegin Catrin Wahlen und ich haben uns zum zweiten Mal mit ukrainischen Organisationen ausgetauscht.
Zwei der vielen Initiativen und Organisationen hier in der Kurzvorstellung:
Eine dieser Organisationen ist „PlusUkrDe“. Der „Verein Positive Ukrainer:innen in Deutschland e.V. PlusUkrDe“ setzt sich für die Teilhabe von HIV-positiven Ukrainer:innen in Deutschland und den barrierefreien Zugang zu medizinischer Behandlung ein. Diese Arbeit ist ganz entscheidend. Denn in den ersten Wochen nach der Ankunft in Berlin haben die Ukrainer:innen noch keine Krankenversicherung und solange sie nicht krankenversichert sind erhalten sie auch keine medizinische Versorgung. Gerade bei HIV ist eine lückenlose medizinische Versorgung aber lebensnotwendig. Hier muss Berlin schneller werden – im Sinne der Betroffenen, aber auch um weitere Ansteckungen zu vermeiden.
Die Initiative „Kwitnequeer“ setzt sich für queere Menschen und eine Verbesserung der Bedingungen in Geflüchtetenunterkünften für queere Menschen ein. Sie haben vor allem die Herausforderungen in den Unterkünften im Blick, die für Queers noch einmal ganz besonders sind. In Berlin wurde zwar eine Unterkunft speziell für queere Geflüchtete geschaffen, doch dort treffen dann Ukrainier:innen, die aus ihrem Land vor dem russischen Angriffskrieg fliehen mussten, auf russische Geflüchtete. Das ist höchst traumatisierend für die Menschen und Kwitnequeer beklagt diesen Zustand zu recht.
Ich bin unheimlich dankbar für die Arbeit all der ukrainischen Organisationen und Initiativen hier in Berlin. Sie leisten Vernetzungsarbeit und gesundheitliche Versorgung, sie setzen sich für sexuelle Gesundheit ein und stärken die Geflüchteten. Sie leisten großartige Arbeit und ihr Mut und ihre Entschlossenheit haben mich sehr beeindruckt. Vielen Dank für den Austausch und auf bald!
